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Tag 4 – Alles gut soweit

Posted by izak80 - 25 August 2008

Ich nehme weiterhin brav meine zwei Tabletten jeden Abend und habe bisher keine Nebenwirkungen bemerkt. toitoitoi 😉

Positive Wirkung haben die Tabletten jedoch auf meinen Freund. Seitdem ich die Tabletten nehme ist unsere Beziehung wieder etwas inniger, näher und entspannter geworden. Sie war schon davor auf dem Weg dahin, aber ich habe den Eindruck, dass ihn die Tabletten beruhigen. Vielleicht werden wir irgendwann sogar wieder Sex haben… Nicht falsch verstehen. Ich kann es absolut nachvollziehen, dass er im Moment noch zu viel Angst davor hat. Ich lass ihm die Zeit. Ich werde mich sicherlich auch sicherer fühlen, wenn ich weiß, dass meine VL unter der Nachweisgrenze ist und somit das Risiko ihn zu infizieren nochmals reduziert ist. 

Ansonsten fragt er mich häufig, ob ich nicht meinen / unseren besten Freunden von der Infektion erzählen wolle. Aber ich bin definitiv noch nicht soweit. Auf der einen Seite fände ich es natürlich schön mit jemandem darüber reden zu können, aber ich genieße es auch mit meinen Freunden gerade nicht darüber zu reden und mich ablenken zu lassen. Dann gibt es natürlich noch die Möglichkeit, dass ich manche Freunde verliere, aber ich denke auf solche Freunde kann ich auch gut verzichten. Ich schätze meine Freunde, und vor allem die, die in Betracht kommen eingeweiht zu werden, auch nicht so ein. Trotzdem warte ich lieber noch ein wenig und schaue mal wie sich alles entwickelt. Erstmal die volle Dosis an Medikamenten und dann hoffentlich gesunkene VL-Werte und gestiegene CD4 Werte in den nächsten Wochen und Monaten. Danach kann ich immer noch mit jemandem drüber reden.

2 Antworten to “Tag 4 – Alles gut soweit”

  1. ondamaris said

    erstmal freu ich mich für dich, dass es mit dem beginn der med. therapie so gut klappt bei dir 🙂

    was offenheit gegenüber freunden angeht: lasse dir zeit, höre in dich was dein bauch sagt, auch zu ängsten freunde zu verlieren. ich habe diese erfahrungen selbst gemacht und weiß dass sie nicht gegenstandslos sind. der satz „dann waren sie’s auch nicht wert‘ ist schnell gesagt – schmerzhaft ist die erfahrung dennoch. (und, das ist ein plädoyer für ‚langsamkeit‘, nicht für nicht-offenheit – ich bin froh meinen freunden gegenüber offen zu sein …)
    lg

  2. alivenkickn said

    hallo izak
    fein das du die medis so gut verträgst

    was das „outen“ betrifft . . . . da halt ich s mit ondamaris: laß dir zeit. vielleicht verspürst du einen drang – es sagen zu müssen mit der hoffnung das du dann erleichterung verspürst. erleichterung von was? wie siehst du den virus – wie bewertest du ihn?

    ich hatte lange dieses gefühl in mir – diesen zwang es nahen menschen sagen zu müssen . . . ganz schlechter grund – kann ich heute nur sagen.

    mizzlerweile bin ic mit mir – dem virus im reinen. und das schließt ne menge ein – gesellschaftliche sichtweise – bewertung – wie habe ich den virus verstanden – waren da schuldgefühle – wenn ja wieso – woher kommen sie usw.

    heute könnte man fast sagen ich würfel es aus. zum einen bin ich wie gesagt im reinen mit mir – zum anderen habe ich in bestimmten situationen distanz – nehme einen beobachterstandpunt ein. besonders emotional. wenn man innerlich frei ist dann kann man jedem sagen was mit einem los ist. es kommt dann ganz anders rüber als wenn man sich unter innerlichem stehend druck outet.

    lg dennis aka . . .

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